Die Crash-Sensoren von heute reagieren erst, wenn der Aufprall stattfindet. Mit der PMD-Diode bringt Audi den Autos das Sehen bei.
Parallel dazu nutzen die Audi-Ingenieure ein zweites Simulationsverfahren, das sie selbst konzipiert haben. In der „augmented reality“ sieht der Fahrer die reale Umwelt; über die halb-durchsichtige Brille bekommt er andere Verkehrsteilnehmer eingespielt. Das kann ein Auto sein, das ihm die Vorfahrt nimmt, oder ein Kind, das plötzlich auf die Straße läuft. Mit beiden Simulationstechniken lässt sich genau ermitteln, wie sich der Fahrer in einer solch gefährlichen Situation verhält.
Mit einem Auto durch einen Busch hindurch zu fahren, fällt den meisten Menschen nicht ganz leicht. Der Busch ist zwar nur virtuell, ein Datensatz in einer Simulation, aber er sieht sehr echt aus. Er ist Teil einer kleinen Stadt mit Straßen und Kreuzungen, mit Autos und Menschen und einem Park. Die Simulation ist so gerechnet, dass sie genau auf der Dynamikfläche des Audi-Testgeländes bei Ingolstadt spielt, einer großen Asphaltplatte.
Neben den intelligenten Simulationstechnologien haben die Ingenieure auch neue Methoden für die theoretische Berechnung entwickelt. Mit ihnen können sie auf Basis der Fakten aus den einschlägigen Unfall-Datenbanken – darunter auch Audi-eigenes Material – die Effektivität ihres Systems sehr zuverlässig voraussagen. „Im Ergebnis schützt unsere Technologie den Fußgänger deutlich besser als alle passiven Lösungen, also Eingriffe in die Konstruktion oder das Design der Karosserie“, sagt Dr. Widmann. „Zudem profitiert auch der Fahrer von ihr.“